Der Marmot Paiju -5 Schlafsack und das Alvivo Merino Inlet - ein Traumpaar für extreme Bedingungen

Der Marmot Paiju -5 Schlafsack und das Alvivo Merino Inlet - ein Traumpaar für extreme Bedingungen

Umgeben von Schnee, umhüllt von kristallklarer Luft und trotzdem angenehm warm, als würde man im heimischen Bett liegen – Das verspricht der Winterschlafsack von Marmot. Kombiniert mit dem Alvivo Merino Inlet sollten frostige Nächte kein Thema mehr sein. Um das zu überprüfen, hat unsere Mitarbeiterin Nele das Schlafequipment eine Woche lang auf ihrer Winterexpedition in den Alpen auf Herz und Nieren geprüft.

Solange sie sich erinnern kann, verbringt Nele ihre Urlaube beim Camping – ganz gleich ob im Van, im Zelt oder unter freiem Himmel. Bisher zählte sie dabei auf synthtische Drei-Jahreszeiten-Schlafsäcke und nimmt deren größeres Packmaß in Kauf, um Albträume von durchnässten und somit funktionsgeminderten Daunenschlafsäcken zu umgehen.

Bei der Vorbereitung ihrer einwöchigen Winterexpedition in den Alpen wurde ihr jedoch schnell bewusst, dass bei Nachttemperaturen zwischen -15 und -20° nur mit einem Daunenschlafsack die Hoffnung besteht, erholsamen Schlaf zu finden.

Der Marmot Paiju -5 Daunenschlafsack und das Alvivo Merino Inlet hatten somit optimale Voraussetzungen, sich von ihrer besten Seite zu zeigen und alteingesessenen Vorurteilen den Kampf anzusagen.

Der erste Eindruck – Man, sind die flauschig!

Das Paket ist riesig und doch luftig leicht. Als Nele den Schlafsack zum ersten Mal auspackt, kann sie zuschauen, wie sich die 800 cuin Daunen von Minute zu Minute mehr aufbauschen. Die erste Liegeprobe fühlt sich an wie in einem geborgenen Cocoon, zumindest bis sie nach ein paar Minuten von der Hitze überwältigt wird.

Mir ist heiß, holt mich hier raus.

Der YKK-Reißverschluss lässt sich ohne größere Verklemmungen vom oberen wie auch dem unteren Ende öffnen – ein Glück. Die Wärme, die in der heimischen Wohnung zu Hitzewallungen führt, kann in den eisigen Nächten unter freiem Himmel zum Segen werden.

Dazu muss der voluminöse Schlafsack erst einmal verpackt werden. Der mitgelieferte Drybag zum Komprimieren des Schlafsacks erweist sich dabei nur bedingt als nützlich. Wenn nicht der gesamte Stauraum auf dem Expeditionsschlitten von dem Schlafsack eingenommen werden soll, braucht es einen Plan B. Ein extra 30-Liter-Drybag mit AirPurge verschafft schnell Abhilfe und komprimiert den Schlafsack inklusive Inlet auf ein akzeptables Packmaß – geht doch!

Im alpinen Einsatz – Raumwunder mit Atemöffnung

Jetzt kommt es drauf an! Während sich der Schlafsack noch aufbauscht, nutzt Nele den Drybag, um darin die Innenschuhe ihrer Winterboots zu verstauen. Dank Extralänge von 1,98 Metern bleibt genügend Stauraum am Fußende des Schlafsacks und schon sind warme Füße am nächsten Morgen garantiert.

Nele krabbelt in das kuschelig weiche Merino Inlay und nimmt ihre Baselayer für den kommenden Morgen gleich mit, damit auch diese angenehm warm auf der Haut sitzen. Eine einfache Trinkflasche dient, mit heißem Wasser gefüllt, als Sockentrockner, Wärmespender und verlässliche Wasserquelle zum Frühstück. Beim Wintercamping ist es ja nicht so, als müsste nur Nele Platz in ihrem Schlafsetup finden.

Sie zippt den Schlafsack bis nach oben hin zu und sucht die Kordeln im Nackenbereich. Was beim äußeren Begutachten noch völlig logisch erschien, ist aus der Perpektive der Person im Schlafsack dann doch mit etwas Suchen verbunden. Nach ein paar Nächten sitzen die Griffe jedoch und die Kapuze schmiegt sich sanft um den Kopf, ohne dabei einzuschnüren oder zu drücken.

Normalerweise ist Nele ein großer Fan von Mützen – tagsüber sowie nachts. Doch die wärmende Funktion wird in diesem Schlafsack vollends von der Kapuze übernommen. Die Kapuzenkordeln auf Anschlag zugezogen, bleibt noch ein kleines Luftloch, durch das gerade mal die Nase passt. Erstaunlicherweise mangelt es nicht an Bewegungsfreiheit - trotz des halben Hausstands im Schlafsack. Die extra lange Variante des Schlafsacks ist somit auch für deutlich kleinere Menschen eine Überlegung wert.

Der Temperaturunterschied zwischen meiner Nase und dem Rest meines Körpers verdeutlicht mir, wie warm ich es habe.


Morgens dann die Prozedur einmal rückwärts: Nele sucht nach der äußeren Kordel, um zuerst ihren Kopf zu befreien und öffnet dann mühelos den Zipper, um dem Tag entgegenzublicken. Was für ein Luxus, die ersten Minuten des Morgens nicht wie sonst damit zu verbringen, den Reissverschluss behutsam vom Stoff zu trennen, der sich allzu gerne darin vehakt.

Der obere Teil des Schlafsacks ist vereist, die Feuchtigkeit des Atems hat sich dort abgesetzt. An der frischen Luft gefriertrocknen die letzten feuchten Atemstellen aber im Handumdrehen und lassen sich als dünne Eisschichten problemlos abklopfen.

Wo ist die Grenze?

Die Temperaturangabe des Schlafsacks weist -20° als Grenzwert aus. Um das zu testen, verbringt Nele die kommende Nacht unter freiem Himmel. Ohne den zusätzlichen Windschutz des Zeltes und inmitten der Schneelandschaft bewähren sich das Pertex Quantum Air-Gewebe und die zusätzlichen Schlafsackfeatures zum Wind- und Kältschutz.

Normalerweise als Kälteschwachstelle bekannt, wird der Reißverschluss durch einen zusätzlichen Innenschutz isoliert. Die Wärme bleibt im Schlafsack und Kälte kann nicht eindringen. Auch der Nacken- und Halskragen entfaltet seine volle Wirkung als Windstopper, sodass Nele nur an ihrer Nasenspitze die frostige Kälte spürt.

Die eingenähte und verschließbare Innentasche auf Brusthöhe kommt jetzt besonders gelegen, um das Handy vor dem frühzeitigen Entladen zu schützen, die Stirnlampe immer griffbereit zu wissen und Kontaktlinsen vor dem Einfrieren zu schützen.

Mir ist warm, meine Füße sind trocken und meine Kontaktlinsen sind aufgetaut.

Auch in dieser Nacht bleibt es im Schlafsack wohlig warm. Die Eiskristalle, mit denen der Schlafsack am Morgen übersäht ist, zeigen allerdings, dass außerhalb ihrer Daunen eisige Temperaturen herrschten.

Daunen + Wasser = Der Camping-Albtraum

Nele ist mittlerweile mit dem Marmot Paiju -5 maximalst vertraut. Doch ihre persönliche Mutprobe steht noch bevor: Der Wassertest. Das Wetter schwingt in den letzten Expeditionstagen um, es beginnt zu regnen. Im Zelt bilden sich Pfützen und die Last des nassen Schnees auf den Zeltwänden hat zur Folge, dass es nun auch von oben auf den Schlafsack tropft.

Kurzum, alles ist nass. Zögerlich steigt Nele in den Schlafsack, doch zu ihrer Erleichterung ist innen (noch) alles trocken. Das Unbehagen bleibt jedoch und die Befürchtung, dass zur nächtlichen Stunde die Nässe auch ins Innere des Schlafsackes vordringen wird.

In der Nacht tropft es stetig, doch die DWR-Daunenbeschichtung greift, schirmt die Daunenfasern von Feuchtigkeit ab und lässt letztere nicht nach innen dringen – der Schlafsack bleibt trocken! Das Inlay sorgt besonders in diesen ungemütlichen Nächten für zusätzlichen Komfort. Spätestens jetzt hat Neles neuer Abenteuerbuddy die Aufnahmeprüfung bestanden.

Fazit

Zurück in den eigenen vier Wänden liegt der Schlafsack zum Trocknen bereits im Wohnzimmer, das Merino Inlet steckt in der Waschmaschine und Nele hat Zeit, ihre Wildniserfahrung zu reflektieren.

Ihre anfängliche Skepsis gegenüber einem empfindlichen Daunenschlafsack hatte keinen Bestand. Der Marmot Paiju -5 war ein durchweg zuverlässiger Wegbegleiter, der nicht nur Nele stets warm gehalten hat, sondern auch Platz für zahlreiches Equipment bot, um es trocken und warm durch die Nacht zu bringen. Das Alvivo Merino Inlet hat die Schlafqualität durch ein flauschig-weiches Gefühl auf der Haut unterstützt, zusätzlichen Wärmeschutz geboten und unangenehme Gerüche gekonnt abgefangen.

Ein Traumpaar, sagen wir ja!

Bewertung

1 (sehr schlecht) bis 10 (hervorragend)


Funktion / Performance Preis-Leistungs-Verhältnis Verarbeitung/Haltbarkeit Design/Attraktivität
9/10 8/10 10/10 7/10

Die Daten zum Marmot Paiju -5 Schlafsack

Saison

  • Winter

Schlafsack

  • Kategorie: Daunenschlafsack
  • Form: Mumienform

Temperaturbereich

  • Komforttemperatur (°C): -12
  • Grenztemperatur: -20 °C
  • Extremtemperatur: -43 °C

Material

  • Obermaterial Bezeichnung: 100 % Nylon
  • Futtermaterial Bezeichnung: 100 % Polyester
  • Füllung: Gänsedaunen

Bauschkraft

  • 800 cuin

Gewicht

  • Schlafsack: 1.690 g
  • Füllung: 1.770 g

Maße

  • Schlafsackmaße in cm (L x B1 x B2): 209 x 155 x 113
  • Packmaß in cm (L x B): 22 x 61

Die Daten zum Alvivo Merino Inlet

Material

  • Materialzusammensetzung: 100 % Wolle
  • Eigenschaften: gepolstert

Maß

  • Gewicht: 420 g
  • Länge: 195 cm

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