Die Mispel

Ein Superheld für den Winter

Die Frucht Mispel, lat. Mespilus germanica, wächst am Mispelstrauch, auch Echte Mispel oder Mispelbaum genannt und gehört zur Familie der Rosengewächse. Die Mispel wird auch Mispelchen oder Asperl genannt.

Aussehen und Ernte

Die kleinen Früchte mit ausgefallener Krone

Der Mispelstrauch wächst zu einem breiten Großstrauch heran, der bis zu sechs Meter hoch wird. An den gräulichen Zweigen finden sich ovale, leicht behaarte Blätter, die bis zu 15 Zentimeter lang werden und dessen Oberseite mattgrün und Unterseite graugrün sind. Wild wachsende Mispelbäume haben außerdem kleine Dornen an ihren Ästen. Aus den bis zu fünf Zentimeter großen weißen Blüten wachsen dann die gleichnamigen Früchte. Die Form der Mispel ähnelt einem Apfel. Wilde Mispeln sind drei bis acht Zentimeter groß und reif braun. An der Spitze wachsen fünf schmale Kelchblätter, die eine Art Krone bilden. Mispeln schmecken säuerlich-herb und duften süß-säuerlich.

Die Mispeln kannst du, am besten nach dem ersten Frost, wie einen Apfel vom Baum pflücken. Sie reifen anschließend noch nach, bis sie teigig-weich werden und ihr Aroma erhalten.

Vorkommen und Saisonalität

Das wärmeliebende Gewächs

Der Mespilus germanica wächst auf steinigen, sandig-lehmigen und kalkhaltigen Böden in lichten Laubmischwäldern, an Felshängen oder zwischen Hecken und Gebüsch. Das Gewächs bevorzugt warme, halbschattige bis sonnige Plätze und ist daher in den südlichen Regionen Europas zu finden und kultiviert mittlerweile auch in Mitteleuropa. Es wachsen mehrere Mispeln während der Erntezeit von August bis Anfang November an einem Strauch.

Verwechslungsgefahren

Die Mispel ist vom Irrtum ausgeschlossen

Der Strauch der Mispel sieht dem der Japanischen Wollmispel (Eriobotrya japonica) sehr ähnlich. Allerdings unterscheiden sich die Früchte augenmerklich, denn an der Japanischen Wollmispel wachsen sogenannte Loquats. Sie sind gelblich bis orange, oval und besitzen keinen Kelchzipfel. Außerdem sind die Loquats bereits im Frühling reif, während die Mispel eine herbstliche bis winterliche Frucht ist. Solltest du dennoch einer Japanischen Wollmispel in ihrer Reifezeit begegnen, dann kannst du auch ihre säuerlichen Früchte genießen.

Gesundheitliche Vorteile

Das gesunde Winterobst

Wir haben es mit einer gesundheitlichen Superfrucht zu tun. Mispeln sind kalorienarm und haben fast gar kein Fett. Die enthaltenen Gerbstoffe helfen bei Verdauungsstörungen. Die Frucht ist zudem reich an Ballaststoffen, welche Toxine bekämpfen und den Cholesterinspiegel senken. Obendrein stecken in ihr viele Mineralstoffe, insbesondere Kalium und die Vitamine A, B2 und C. Der hohe Wassergehalt wirkt harntreibend und kann bei Gicht helfen. Durch die Carotine und Beta-Carotine der Mispel wird deine Haut strahlender und gesünder. Aus den Mispelblättern kann eine Lösung zum Gurgeln hergestellt werden, welche bei Entzündungen im Mund- und Rachenbereich hilft oder welche du in Form von Umschlägen auf Wunden legen kannst.

Zubereitung, Verwendung und Lagerung

Die Vielfalt der Mispeln und ihre Rezepte

Solltest du die Mispel bereits im Spätsommer ernten, reifen sie in einem kühlen und trockenen Raum in einer mit Zeitungspapier ausgelegten Obstkiste nach, bis sie weich und richtig braun sind. Die Mispeln dürfen nicht gestapelt werden und liegen am liebsten auf ihrem Kelchzipfel. Sobald die Frucht reif ist oder wenn du sie bereits reif gepflückt hast, kannst du sie halbieren und die Kerne entfernen. Das Fruchtfleisch der Mispeln kannst du ohne Schale roh essen oder zu leckeren Gelees weiterverarbeiten. Die Blätter, Rinde und Blüten eignen sich nicht zum Verzehr.

Mispeln eignen sich generell besonders gut für Marmeladen, Gelees und Mus und passen geschmacklich zu Äpfeln, Birnen oder Quitten. Sie eignen sich aber auch für das Herstellen von Fruchtsoßen, Likören oder Weinen. Besonders beliebt sind die Frankfurter Mispelchen: Hier wird die geschälte Frucht in Apfelbranntwein eingelegt.

Reif gepflückte Früchte sollten in einer Kühlbox gelagert und innerhalb von drei Tagen verarbeitet werden.

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