Die Knoblauchsrauke

Die Knoblauchsrauke, lat. Alliaria petiolata, gehört zur Familie der Kreuzblütengewächse. Vielleicht kennst du das Wildkraut auch als Knoblauchskraut oder Lauchkraut.
Aussehen und Ernte
Die unregelmäßig gesägten, gerunzelten Blätter der Knoblauchsrauke sind dreizackig und kurzstielig, sie erinnern in einigen Fällen sogar an eine Herzform. Ihr haariger Stängel ist leicht vierkantig. Bis zu einem Meter wächst die Pflanze mit den weißen, vierzähligen Blüten. Die Knoblauchsrauke ist von Blatt bis Samen essbar. Der Name verrät schon, dass dieses Kraut nach Knoblauch, aber auch nach Senf und Pfeffer duftet. Der Geschmack der Blätter erinnert ebenfalls an Knoblauch und Kresse, die Wurzeln schmecken nach Meerrettich. Die Samen nach Pfeffer und die Blüten sind leicht würzig. Du kannst eine ganze Pflanze samt Wurzel aus dem Boden reißen und die Einzelteile mit einer Gewürzschere abtrennen. Die Samen der Knoblauchsrauke findest du in ihrer Schote. Sobald sie reif sind, ist die Schote einfach zu öffnen und die Samen leicht zu entnehmen.
Vorkommen und Saisonalität
Das Schöne an der Alliaria petiolata ist, dass du sie in ganz Europa auffindest. Sie wächst in schattig-feuchten Laubwäldern, an Hecken- und Wegrändern, in Parks und sogar in Gärten. Am besten erntest du die Blätter von März bis Mai, die Blüten von April bis Juni und die Samen von Ende Juli bis Ende August. Glücklicherweise wächst die Pflanze in Kolonien und bietet dir somit eine nahezu endlose Ernte.
Verwechslungsgefahren
Bei der Ernte der Knoblauchsrauke kann dir auch ihr Zwilling, der Gundermann, über den Weg laufen. Der feine Unterschied sind die weniger gerunzelten und viel kleineren Blätter, aber auch der Geruch, denn der Gundermann erinnert eher an Minze. Sollte es doch zur Verwechslung kommen, so ist Gundermann zum Glück nicht giftig. Er kann bei übermäßigem Verzehr lediglich zur Übelkeit führen. Bei Weidetieren wie Pferden und Nagetieren wirkt er sogar stark toxisch.
Gesundheitliche Vorteile
Seit Jahrhunderten wird die Knoblauchsrauke bereits als Heilkraut verwendet. Mit Recht, denn die Pflanze wirkt antibakteriell, harntreibend und schleimlösend. Sie hilft somit bei Asthma, Husten und Bronchitis. Das enthaltene Provitamin A soll vor Krebs schützen und ihr Vitamin C das Immunsystem stärken. Tee aus der Knoblauchsrauke wirkt von außen angewendet, zum Beispiel bei Rötungen und Juckreiz, entzündungshemmend und bei Wunden und Insektenstichen desinfizierend.
Zubereitung, Verwendung und Lagerung
Wann immer du Gewürze wie Knoblauch, Senf, Meerrettich oder Pfeffer benötigst, kann die Knoblauchsrauke mit ihren Samen, Blättern, Blüten und Wurzeln aushelfen. Bei allen Teilen der Knoblauchsrauke ist es enorm wichtig, dass du sie roh und am besten sofort verzehrst, da sie schnell ihr Aroma und ihre Wirkstoffe verlieren. Jedes Knoblauchsrauke-Rezept basiert also auf roher Verwendung des Krauts. Deshalb eignet es sich für die kalte Küche, zum Beispiel zur geschmacklichen Verfeinerung von Kräuterbutter und -quark, in würzigen Smoothies, in einem Wildkräutersalat oder als Knoblauchsrauke-Pesto. Aus der Wurzel kannst du eine köstliche Würzpaste zaubern. Leider lässt sich die Knoblauchsrauke nicht wirklich lagern. Sie ist nur in Kräuterbutter, Pesto und Öl haltbar.