Der Giersch

Das vermeintliche Unkraut für die Küche
Giersch

Der Giersch, lat. Aegopodium podagraria, gehört zur Familie der Doldenblütler. Vielleicht kennst du die essbare Pflanze auch unter dem Namen Geißfuß, Ziegenfuß, Wiesen- oder Erdholler.

Aussehen und Ernte

Die Dreierregel des Gierschs

Mit der sogenannten Dreierregel erkennst du den Giersch, denn das Wildkraut hat gesägte und dreigeteilten Blätter, die aus einem dreikantigen Stängel wachsen und ebenso dreifach unterteilt sind. Die Pflanze mit den vielen kleinen, weißen Blüten wächst bis zu 100 Zentimeter in die Höhe. Die jungen Blätter sind hellgrün und färben sich später dunkelgrün. Der Geruch erinnert an Möhre und Petersilie, roh schmeckt der Giersch nach Petersilie und gekocht nach Spinat. Hast du den Giersch identifiziert, kannst du die Blätter und Blüten ganzjährig ernten, indem du sie einfach abtrennst. Die Samen sind nach Verblühen ebenso essbar und lassen sich leicht von der Pflanze ablösen.

Vorkommen und Saisonalität

Wo du Giersch überall findest

Giersch findest du im Gebüsch, in Gärten, Parks und an Waldrändern, wo er auf feuchten und humosen Böden wächst. Im Grunde ist Giersch fast in ganz Europa und den gemäßigt-kontinentalen Gebieten des eurasischen Laubwaldgürtels zu finden, darunter die Türkei, der Kaukasusraum, Kasachstan, Kirgisistan und Sibirien. Die Blätter kannst du zwischen März und Mai, die Blüten zwischen Juni und Juli und die Samen zwischen August und September ernten. Giersch wird in Gärten meist als Unkraut angesehen, da er ein Geflecht aus Rhizome bildet und so in regelrechten Massen wächst.

Verwechslungsgefahren

Giersch, Bärenklau oder doch Schierling?

Beim Ernten solltest du vorsichtig sein, denn Giersch sieht dem gefleckten Schierling, dem Wasserschierling, der Hundspetersilie, dem Hecken-Kälberkropf und der Bärenklau sehr ähnlich. Du kannst den gefleckten Schierling an seinem unangenehmen Geruch und den braunen Flecken am Stängel erkennen, den Wasserschierling an der gelben Flüssigkeit beim Durchtrennen des Stängels und die Hundspetersilie am Geruch nach Knoblauch. Der Hecken-Kälberkropf zeichnet sich durch rötliche Flecken aus. Den Bärenklau machst du ganz einfach an seinen gefiederten und geschwungenen Blättern aus.

Gesundheitliche Vorteile

Der Wachmacher Giersch

Giersch wirkt harntreibend, krampflösend und entzündungshemmend. Deshalb wird dem Wildkraut nachgesagt, dass es bei Gicht, Harnwegsinfektionen und Blasenentzündungen hilft. Darüber hinaus wirkt der Giersch als Baumwollwickel gegen Rheuma und Krampfadern. Außerdem fördern die Mineralien des Krauts deinen Stoffwechsel. Das enthaltene Vitamin C bekämpft jede Müdigkeit und Trägheit.

Zubereitung, Verwendung und Lagerung

Mit dem Unkraut aus dem Garten in die Küche

Die Blätter und Blüten des frischen Gierschs solltest du schnell weiterverarbeiten, da sie beim Kochen zäh werden. Gierschblätter kannst du anstelle von Spinat für Getränke wie Smoothies oder Suppen einsetzen. Ein empfehlenswertes Giersch-Rezept ist das Giersch-Pesto mit Sesam. Die Blätter harmonieren ansonsten zu Kartoffeln und Rührei. Die Blüten passen hingegen zu Salaten und Eintöpfen. Die Gierschsamen ersetzen frisch oder getrocknet Petersilie in Soßen, Salaten und Suppen. Lediglich die Wurzeln des Gierschs sind nicht essbar. In einem feuchten Geschirrhandtuch ist der Giersch bis zu sieben Tage haltbar.

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